Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

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f.reschke
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Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

Beitrag von f.reschke » So 18. Mai 2014, 17:09

Wer hat Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren, Psvane KT88, Gold Lion KT88, und so weiter.

Ich denke mal das jeder hier, der sich mal mit Röhren beschäftigt hat, sich fragt wie wohl diese oder jene Röhre klingt. NOS Röhren klammere ich bei den Endröhren mal aus.

In der KT88-KT120 Klasse dreht sich scheinbar in der Spitzenklasse alles eigentlich nur noch um diese Röhren:

Psvane KT88

Gold Lion KT88

SED KT88 und 6550 (leider auch NOS)

EH KT90

Tung-Sol KT120

Tung-Sol KT150


Ich kann zu allen Röhren etwas sagen außer zur Psvane KT88 (und SED KT88), es wird doch sicher hier jemanden geben der dazu etwas sagen kann.

Meine gesamten Röhrenerfahrungen werde ich hier demnächst einstellen, wenn das klappt.
Deshalb hier nur kurz meine Erfahrungen zu den genannten Röhren.

Klangbeschreibungen von Röhren machen nur Sinn wenn man sie unter gleichen Bedingungen vergleicht und die Unterschiede beschreibt.

Wie gut einem eine Röhre gefällt hängt natürlich maßgeblich von den Lautsprechern und dem Rest der Kette sowie dem Persönlichen Geschmack ab.

Deshalb wird es immer zu unterschiedlichen Meinungen zu den einzelnen Röhren kommen.


Gold Lion KT88
Von der Tonalität mehr in der warmen Richtung also etwas zurückhaltende Höhen. Von der Musikalität und Geschmeidigkeit schon sehr angenehm, hier könnte aber noch etwas mehr gehen.
Präzision und Details sind schon auf recht hohem Niveau aber im Bass könnte noch etwas mehr Präzision nicht schaden.


SED 6550
Von der Tonalität sehr Neutral. Präzision, Details und Dynamik sind auf sehr hohem Niveau. Eine der Audiophilsten Röhren aber Musikalität und Geschmeidigkeit dürften für Genuss Hörer etwas zu wenig sein.


EH KT90
Der SED 6550 in der Tonalität und Präzision sehr ähnlich nur noch dynamischer und knackiger in ihrer Art. Von der Musikalität finde ich sie trotz ihrer sehr kräftigen und straffen Spielweise sogar besser als die SED 6550. Eine sehr interessante Power Röhre die auch den reinen Genuss Hörer gefallen könnte, zu mindestens ab und zu.


Tung-Sol KT120
Tonal sehr neutral mit betont brillanten Höhen. Für mich die Audiophilste Röhre überhaupt mit recht markanter Räumlichkeit. Tolle Präzision und ein mehr eleganter als extrem straffer Bass.
Musikalität und Geschmeidigkeit sind bei der Audiophilen Leistung durchaus gut aber nicht vordergründig.


Tung-Sol KT150
Diese Röhre ist eine Klasse für sich, sie hat eigentlich von allen Röhren den geringsten Eigencharakter. Tonal neutral vielleicht auch ganz leicht warm. Eigentlich verstärkt sie nur aber das mit einer enormen Präzision, Souveränität und Kraft ohne Ende. Mit ihr laut zu hören ist ein Traum. Das ist die Endstufenröhre schlechthin. Sie dürfte für alle das Ideal darstellen wenn ich keine weiteren Stellmöglichkeiten mehr nutzen möchte und nur mit Änderungen in der Vorstufe arbeite.


Mein Verstärker ist der V110 an Sonus Faber Cremona M

Bei den Lautsprechern bin ich aber eigentlich Martin Logan Fan, deshalb nehme ich gerne betont musikalische und geschmeidige Röhren an der Sonus Faber.

aaahnoor
Beiträge: 1
Registriert: Mo 2. Feb 2015, 12:52

Re: Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

Beitrag von aaahnoor » Mo 2. Feb 2015, 12:59

Tonal sehr neutral mit betont brillanten Höhen. Für mich die Audiophilste Röhre überhaupt mit recht markanter Räumlichkeit. Tolle Präzision und ein mehr eleganter als extrem straffer Bass. 70-486
Musikalität und Geschmeidigkeit sind bei der Audiophilen Leistung durchaus gut aber nicht vordergründig.

Thomas Voigt
Beiträge: 2
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 22:12

Re: Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

Beitrag von Thomas Voigt » Fr 16. Mär 2018, 17:46

Lieber Herr Reschke,

meine Erfahrungen mit den 3 Sätzen Endröhren, die ich besitze, sehen wie folgt aus:

Die Shuguang KT88 Black Treasure klingt tatsächlich wie ein warmer Sommertag (Stereoplay) mild, weich und zart. Auch Präzision, Auflösung usw. sind hervorragend. Für mich die beste KT88, die ich je gehört habe. Im besten Sinne analog. Sie wäre mein Favorit, wenn sie nicht so wenig Leistung hätte...

Aus diesem Grunde habe ich gewechselt auf die Tung-Sol KT120. Zuerst war ich erschrocken, weil der warme Sommertag war beendet. Ich teile Ihre Einschätzung, die Sie an verschiedenen Stellen über diese Röhre veröffentlicht haben, voll umfänglich. Ich finde sie gleichfalls audiophil und die Brillanz, die ihnen nicht so gut gefällt, ist eigentlich genau mein Ding... Nun ist es aber so, dass dieser Röhre etwas Wärme fehlt und Geigenobertonglanz oder Stimmen teilweise etwas scharf wirken.

Also habe ich gedacht, die Tung-Sol KT150 würde alle Probleme lösen und ich bin zurzeit bei dieser Röhre gelandet. Das von Ihnen geschilderte, extrem aufgeräumte und saubere Klangbild ist im Gegensatz zur KT120 tatsächlich etwas nüchtern - die geliebte Brillanz und auch die opulente Raumdarstellung fehlt. Die KT150 spielt nun gefühlte 50 Stunden und ich frage mich, ob da im Laufe der Einspielzeit noch etwas in der gewünschten Richtung passiert. Oder wartet man auf etwas, dass sich nicht einstellen wird :-))

Oder kann man etwas tunen? In der Vorstufe arbeiten momentan 4 Philips JAN 6189W (12AU7)...

Mit besten Grüßen, bin ich für einen Hinweis oder eine Idee dankbar...

Thomas Voigt

KOB
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Re: Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

Beitrag von KOB » Sa 17. Mär 2018, 15:32

Welche Vorstufe wird betrieben? Ich halte die JAN 6189 für eine sehr direkte und klare Röhre im Sound, daher könnte diese sich etwas "beißen" mit den KT150. Welche Endstufe wird genutzt?

Gruß

Thomas Voigt
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Re: Erfahrungen mit der Königsklasse der Endröhren

Beitrag von Thomas Voigt » Di 20. Mär 2018, 10:12

Zunächst vielen Dank, dass Sie sich der Sache angenommen haben.

Ich besitze einen Ayon Spirit III und bin hier im Oktave-Forum gelandet, weil es bei Ayon kein Forum gibt, ich aber bei diesem spannenden Hobby gern auf Erfahrungen Gleichgesinnter zurückgreifen möchte...

Es ist also so, dass in der Vorstufe dieses Vollverstärkers zurzeit 4 JAN6189W (blauer Druck) und in der Endstufe 4 KT150 werkeln.

Ich bin kein Freund des abgerundeten, mehrheitsfähigen und unbedingt super stressfreien Klangs sondern an super Präzision, Auflösung und Raumdarstellung interessiert.

Sie haben recht, direkt und klar ist die JAN tatsächlich, im vorgenannten Sinne Ist mir nur an einer Optimierung gelegen.

Inzwischen habe ich von TAD den Rat erhalten, es mal mit der Psvane 12au7 zu probieren, die wäre wohl im gewünschten Sinne das Ende der Fahnenstange :-)) Die NOS von Siemens entspreche wohl im Wesentlichen der JAN und die GE liege wohl dazwischen. Die Telefunken sei wohl auch riesig, aber als ich die Preise für einwandfreie Exemplare gesehen habe, dachte ich, wohl eher lieber nicht... Wer hat damit Erfahrung?

Beste Grüße und danke an die Röhrenfangemeinde!

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